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Für diese Saison geplant, muss leider entfallen.

La Francesina

Elisabeth Duparc – alias La Francesina – kann durchaus als eine der „Lieblingsmusen“ Georg Friedrich Händels bezeichnet werden. Ihr Spitzname, der so viel bedeutet wie „kleine Französin“, weist auf ihre Herkunft hin, sonst ist wenig von den Wurzeln der grandiosen Sopranistin überliefert. In Italien genoss sie ihre Ausbildung und feierte dort – beispielsweise in den Opern Porporas – ihre ersten großen Erfolge als Diva. Den Triumph setzte sie bald in London fort, sang unter anderem an der Seite Farinellis in Hasse-Opern und wurde schnell zum Publikumsliebling. Eine glückliche Fügung sollte ihr dort bald zum Vorteil werden: Anna Strada, die bis dato präferierte Primadonna Händels, verlies England und schon bald danach eroberte La Francesina Händels musikalisches Herz im Flug. Zu Höhenflügen setzte Duparc mit ihrer unverwechselbaren Stimme an, die Zeitgenossen als „warbling“, also leicht, agil, sanft und trillernd wie ein Vogel, beschrieben. Händel veranlasste dies nicht nur dazu, ganze 12 Hauptrollen in Opern und Oratorien, sondern auch einige „Vogelarien“ für La Francesina zu komponieren – eine perfekte Steilvorlage für den Titel dieses Konzerts, bei dem verschiedene Francesina-Arien erklingen werden. Ob die Diva auch das Liebesherz des unsterblichen Komponisten erobern konnte, ist nicht belegt. Allerdings steht fest, dass sich die innige Freundschaft der beiden auch nach Beendigung der Bühnenkarriere Duparcs hielt. Die wunderbare Sophie Junker schlüpft an diesem Abend in die Rolle der Francesina und findet im Ensemble “Le Concert de l’Hostel Dieu” einen leidenschaftlichen musikalischen Partner, der zu den wichtigsten Akteuren der französischen Barockmusikszene gehört. Anfang letzten Jahres legte die belgische Sopranistin und das Ensemble aus Lyon eine CD-Einspielung des Francesina-Projekts vor und überzeugte dabei „auf ganzer Linie. Der Meister hätte seine Freude gehabt“ (hr2).

Besetzung:
Sophie Junker – Mezzosopran
Le Concert de l’Hostel Dieu
Franck-Emmanuel Comte – Cembalo und musikalische Leitung

Programm:

Georg Friedrich Händel (1685 – 1759)

Ouvertüre – aus “Semele” HWV 58
Nasconde l’usignol – aus “Deidamia” HWV 42

Charles Avison (1709 – 1770)

Concerto No. 5 in d-Moll – Allegro

Georg Friedrich Händel

Nemmen coll’ombre – aus “Serse” HWV 40
My father – aus “Hercules” HWV 60
Musette – aus der Sinfonia von “The Occasional Oratorio” HWV 62
What passion cannot music raise and quell? – aus “Ode to St. Cecilia’s Day” HWV 76
Gavotte e Tamburino – aus “Alcina” HWV 34
Và, perfido! quel cor mi tradirà – aus “Deidamia” HWV 42
Endless Pleasure – aus “Semele” HWV 58

Dauer ca. 1 Stunde ohne Pause

 

Foto © Jean-Baptiste Millot